Beltane (30.04. oder 01.05.)

Unter „Beltane“ versteht man ein altes keltisches Fest, welches dem höchsten Gott „Belenus“, wörtlich übersetzt „der Leuchtende“, gelten sollte. Auch Beltane war ein uraltes Licht- oder Sonnenfest, doch seine Ursprungsgeschichte ist eine andere als die vieler Sonnenbräuche. An Beltane wird der Übergang des Aprils in den Mai gefeiert, welcher schon bei den Römern als der Monat der Liebe, der Fruchtbarkeit und der Ausgelassenheit galt. Dem Monat Mai stand bei den Römern die jungfräuliche Göttin Maia vor, die als Schirmherrin der Liebenden galt und jedem Glück bringen sollte, der eine Liebesaffäre beginnen oder behalten wollte. Doch Maia war auch sehr launisch und schenkte nicht jedem ihre Gunst. Die vorchristlichen Bräuche, den so genannten Maibaum zu pflanzen, sind als Anspielung auf die alten Riten zu sehen, welche einen direkten Bezug zu Liebe und Partnerschaft hatten. Der Maibaum ist eine phallische Säule, an der junge Männer hochklettern, um die Gunst eines Mädchens zu erlangen – die Symbolik ist offensichtlich. Auch der „Tanz in den Mai“ war ursprünglich ein magischer Akt, ein Fruchtbarkeitsritual, bei dem es hoch hergehen konnte, wenn man alten Chroniken Glauben schenkt. Außer für die Liebe hatte der Übergang in den Mai auch eine besondere Bedeutung für die Hexen, denn am 30. April war die so genannte Walpurgisnacht, in der die Hexen auf den Blocksberg im Harz ziehen sollten, um sich dort einmal jährlich zu versammeln und ihre Kenntnisse auszutauschen. Goethe schildert eine solche Szene in seinem „Faust“. Dass wir heute aus dem traditionell Sagen umgebenen ersten Mai den langweiligen „Tag der Arbeit“ gemacht haben, beweist, wie wenig unsere Zeit offen ist für die magischen Welten der Vorfahren…


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